Ein Abend mit vier Kurzstücken und der Verleihung des Förderpreises
Mit dem Format «Short Cuts» wird der choreografische und tänzerische Nachwuchs im zeitgenössischen Tanz gefördert. Dieses Jahr erfolgte die Ausschreibung über einen Open Call. Aus mehr als 50 Bewerbungen hat eine Fachjury, bestehend aus unabhängigen Tanzexpert:innen und der Künstlerischen Leiterin von TANZINOLTEN, vier Produktionen junger Schweizer Künstler:innen ausgewählt. Am Ende des Abends wird eine Fachjury den Förderpreis an eine Company vergeben
Marta Allocco «Hard Shell
Dieses Tanzstück entstand aus dem Wunsch, die Grenzen des eigenen Handelns neu zu entdecken. Inspiriert von Fragen wie «Wie oft handeln wir impulsiv, ohne es zu merken?» oder «Wie oft ignorieren wir alternative Ansätze im Kontakt mit anderen?». «Hard Shell» untersucht die Dynamik zwischen zwei Menschen, die mutig den natürlichen Instinkten und Gefühlen folgen. Allocco erforscht in dieser Arbeit die Essenz der Authentizität im Tanz, indem sie eine tiefgreifende, transformative Erfahrung für Künstler:in und Publikum gleichermaßen schafft. Der kreative Prozess umfasste intensive Recherche, Musikexperimentation und dramaturgische Reflexionen, um eine einzigartige, energetische Umgebung zu erschaffen.
Lida Doumouliaka «Chase the rabbitt»
Dieses 9-minütige Tanzstück, das im November 2023 im Residenz Zentrum Tanz+ in Baden, Schweiz, entstand, basiert auf Schostakowitschs Streichquartett Nr. 9 (Allegro). Die Tänzer:innen verkörpern die vier Streichinstrumente, während die wechselnden Taktarten die Bewegungsstruktur prägen. Die tragikomische Qualität der Musik führt zu humorvollen, theatralischen Elementen, die den Titel «Chase the rabbit» inspirieren. Das Stück ist ein lebendiges Zusammenspiel von Tanz und Musik, das Gefühle von Wachsamkeit und Verwirrung vermittelt.
Marie Jeger «wesen»
«wesen» ist ein 15-minütiges Tanzsolo, in dem ein menschlicher Körper durch verschiedene Positionen wandert und seinen Blick auf die Welt hinterfragt. Das Stück spielt mit der vertikalen Haltung und erkundet, wie man sich anders in der Umwelt verorten kann. Die Choreografie entstand als Bachelor-Solo an der Manufacture Lausanne im Frühjahr 2021 während des Lockdowns, als Flugzeugmotoren neu hörbar wurden und grundlegende Fragen zur menschlichen Beziehung zur Natur aufkamen. Das Solo wurde u.a. bei «Mixed Pickles» am Roxy Birsfelden, in Zürich und im LABOR Lausanne aufgeführt und als Performance für ein Quintett im Ausstellungsraum Basel weiterentwickelt (März 2023.
Cooper&Voldo «Altroïsme»
Zwei Brüder, zwei Seelen, zwei Pole – sie streben danach, in dieselbe Richtung zu gelangen. Entscheidungen prägen unseren Alltag und setzen uns unter Druck, unsere Ziele zu erreichen und voranzukommen. Jeder von uns hat diese leise Stimme gehört, unser sogenanntes Alter Ego, die uns immer wieder zur Frage führt: «Sind wir auf dem richtigen Weg?». In dem Stück «Altroïsme» navigieren Cooper & Voldo zwischen diesen beiden Seiten und verkörpern ihre Zerrissenheit durch Bewegung und Energie, um eine perfekte Verbindung zu schaffen. Das Stück wurde unter anderem im Théâtre Benno Besson, anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Cycle de Monthey, sowie beim renommierten Festival Summer Dance Forever in Amsterdam und im Théâtre de Beausobre aufgeführt.
«Short Cuts» - Newcomer Plattform
Samstag, 23. November 20:00,
Kulturzentrum Schützi