Eine Hommage an den Tanz

von Madeleine Schüpfer

Der Tanz in all seinen Formen hat für uns Menschen eine ganz grosse Bedeutung, er schenkt uns ein besonderes Lebensgefühl. Steigt man ein in Tanzbilder, betrachtet die Tänzerinnen und Tänzer, ihre Bewegungen und ihre Leidenschaftlichkeit, wie sie mit ihren tanzenden Körpern Gefühle und Befindlichkeiten in allen feinen Varianten hinüberbringen, so erkennt man, dass man im Tanz und durch den Tanz in eine besondere Form von Freiheit eintaucht. Es ist wundersam, wie der Tanz uns Menschen packt, wie er uns in eine andere Welt hineinnimmt, wenn wir bereit sind, dies mit uns geschehen zu lassen. Kinder und Erwachsene, gleich welchen Alters können sich oft mit einer einmaligen Leichtigkeit in den Tanz hineingeben, Bewegungen empfinden und kreieren, die sie mitnehmen. Ängste verlieren ihre Schatten, das Schwere löst sich auf, die Freude macht sich breit, und man erkennt, dass in der freien Bewegung des Körpers und erst noch in Verbindung mit Musik unglaublich viel Schönes in uns lebendig wird. Innere Gefühle nehmen Formen an, verändern uns, manchmal leider nur für Augenblicke, doch immer bleibt etwas Gewonnenes zurück, denn man erkennt, dass jede Form von innerer Befreiung uns ein Stück Leben in einer neuen Dimension eröffnet.
Der Tanz ist etwas Einmaliges, uralt in seiner Geschichte, alle Völker erkennen ihn und beschäftigen sich mit ihm, gleich in welcher Form. Er widerspiegelt einen Teil unserer gesellschaftlichen Befindlichkeit. Was können wir loslassen, was in uns aufnehmen und es auf eine andere Art wiedergeben? Viele Fragen bleiben offen, und es ist nicht einmal so wesentlich, dass man immer eine Antwort findet. Kunstschaffende aus allen Sparten haben einen Bezug zum Tanz, zum tanzenden Element, gleichgültig wie sie es umsetzen, es hat seine Bedeutung, und vielleicht sogar ist der Tanz eine subtile Erklärung auf die Fragen nach dem Sinn des Lebens.

Madeleine Schüpfer
Ehemalige Vizepräsidentin TANZinOlten,
Kulturjournalistin, Autorin